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Aus meinen Unterwasser- und Strandfilmchen habe ich diesmal dreieinhalb Minuten nach YouTube hochgeladen.
Die Reise mit Emirates hatte mir im vorigen Jahr gut gefallen, aber dieses Mal waren andere Anbieter deutlich preiswerter, und ich buchte KLM. Wieder einmal gab es am Tag vor dem Abflug eine Änderung, und ich wurde auf Lufthansa und Singapore Airlines umgebucht. Die Stationen waren somit Hamburg - Frankfurt - Singapur - Bali. Bei Lufthansa gab es keine Spiele, nicht einmal das unübersichtliche Sudoku, das bei KLM angeboten wird.
Die Einreiseformalitäten haben sich im Vergleich mit den Vorjahren vereinfacht (ohne Visa On Arrival). Trotz langer Schlangen ging die Abfertigung schnell. Die Verhandlungen mit den Taxifahrern waren aber wieder quälend. Noch im Flughafengebäude sprach mich eine Frau an, die mir ein Taxi für 400.000 Rupiah zu meinem Hotel vermitteln wollte. Die offizielle Preistafel zeigte mit 90.000 ungefähr das Doppelte des normalen Preises an, aber der Mann hinterm Schalter wollte 170.000. Draußen war erst der fünfte oder sechste Fahrer bereit, für 100.000 zu fahren.
Ich kam rechtzeitig in Hotel Wina an, um es noch durch die Hintertür verlassen zu können, die um 23 Uhr schließt. Draußen fiel mir ein besonders heller Stern auf, oder doch kein Stern, denn so hell leuchtet bei uns nur der Planet Venus. Dieser Planet befand sich aber im Osten, wo Venus abends nicht sein kann. Die App Google Skymap bestätigte später, dass es Jupiter war. In den folgenden Wochen befand er sich stets in der Nähe des Sterns Spica, zwischen den Beinen des Sternbilds Jungfrau. Was würde man vom alten Zeus auch anderes erwarten?
"Juicy" Lusi war nicht in ihrer Bar, und ich lernte die Kneipe Barrel schräg gegenüber kennen. Erst gegen zwei Uhr morgens war ich wieder im Hotel, hatte aber keine Schwierigkeiten, gegen neun zum Frühstück zu erscheinen. Am nächsten Abend aß ich im Thai-Restaurant neben dem Secret Garden und traf dort zufällig Komang Mokoh mit einer Gitarre auf dem Rücken, der gerade auf dem Weg zu einem Auftritt nebenan war. Das Konzert hörte ich mir natürlich an, und danach ging ich noch zur lauten Abschiedsparty von "Juicy" Lusi. Es wurde wieder zwei Uhr. An meinem dritten Abend in Kuta spielte dieselbe Band nochmal im Secret Garden, aber mit einer Sängerin anstatt mit Komang. Diesmal schaffte ich den Rückweg ins Hotel durch die Hintertür und erschien am nächsten Morgen schon um zwanzig nach sieben zum Frühstück, musste aber feststellen, dass auch dann das Gedränge schon groß war.
Fällt es auf, dass ich nur über die Nächte in Kuta schreibe und nichts über den breiten Strand, und die flippigen Boutiquen? In Kuta gibt es tagsüber nicht viel zu sehen, Eichhörnchen vielleicht, oder Müllberge. Ich hörte in Kuta viel Gejammer über die wenigen Gäste, aber das Hotel Wina war voll. Im Hotelbus, der mich zur Perama-Haltestelle brachte, war ich allerdings der einzige Fahrgast. Die Fahrt nach Padangbai ging wieder über Ubud, das sich seit meinem letzten Aufenthalt verändert haben soll: mehr Yoga, mehr Restaurants, mehr Supermärkte.
Über Padangbai gibt es sicher auch viel Schlechtes zu sagen. Es ist der Busparkplatz für die Zubringer der Boote zu den Gilis, und zu bestimmten Tageszeiten kann man wegen des Gedränges den Ort auch zu Fuß kaum durchqueren. Immer wieder bilden sich in der Hauptstraße lange Schlangen von Lastwagen und warten auf die Fähre, weil die Wellen zu hoch sind oder es eine Panne gab. Sowohl in der Blauen Lagune als auch am weißen Strand gibt es Tage, an denen man wegen des Mülls kaum ins Wasser gehen mag.
Schon vor Jahren hatte das Hotel Kerti kein Verständnis dafür gezeigt, dass ich auch mal woanders absteige, also bezog ich pflichtgemäß eines der zweistöckigen Häuser für wenig Geld. Ebenfalls vor Jahren verbot mir das Hotel, mit anderen Touristen über den Preis zu sprechen. Im Badezimmer rutschte die Klobrille hin und her. Der Warmwasserhahn war blau und der kalte rot beschriftet - beide mit demselben Wort. Das Glasboard über dem Waschbecken fiel nach einigen Tagen aus der Halterung. In den Handtüchern hielten sich ständig Mücken auf, aber fast nur dort. In meinem ganzen Urlaub habe ich nicht eine Tigermücke gesehen. Weil die Kerti-Besitzer ein neues Domizil in der Oberstadt bezogen hatten, waren nicht nur der Chef, sondern auch die Vogelkäfige verschwunden. So fiel der Mangel an Mücken, die ich sonst an den lebhaftesten Vogel verfüttert hätte, nicht ins Gewicht.
Es gibt im Hotel Ungeziefer wie Kakerlaken, Tausendfüßler und Ameisen, aber nicht viel, im Schlafzimmer noch weniger, und man wird nicht wirklich davon belästigt. Zwischen den Balkonen hatten sich wieder kleine Bienen angesiedelt. Auch das Bienennest in der Perama-Station gab es noch. Auf dem Weg zum Strand bin ich einmal fast auf eine kleine Schlange getreten, die plötzlich aus dem Unterholz gekrochen kam, aber ebenso schnell wieder kehrt machte. Meeresschildkröten waren immer noch leicht zu finden, und reichlich unterhaltsame Fische wie Meeräschen, Korallenwelse, Blauklingen-Nasendoktoren und Schnepfenmesserfische. In den Jahren zuvor hatte ich keine Haie und Rochen gesehen, aber am 11. März waren gleich zwei Weißspitzen-Riffhaie da, tags darauf tummelten sich sogar sechs an den Felshöhlen, und nach drei Tagen waren sie wieder weg. Der kleine Stachelrochen (Taeniura lymma) war fast täglich zu sehen, und einmal sogar ein mittelgroßer Adlerrochen. In der blauen Lagune konnte ich endlich eine Nasenmuräne meiner Liste hinzufügen. Seepferdchen fehlen weiterhin, und Seeschlangen habe ich nur tot am Grund gesehen.
Ich hatte wieder Glück mit dem Wetter. Es regnete nie am Vormittag, aber in der ersten Woche manchmal in der Nacht, später auch am Abend oder Nachmittag. Ab und zu gab es kräftige Schauer und Gewitter. Es roch dann unangenehm nach der übergelaufenen Kanalisation. Am nächsten Morgen schien aber zuverlässig die Sonne durch das Fensterchen hinter meinem Bett. Ich hörte dann gerne noch vor dem Frühstück Beethoven oder Pink Floyd. Am Strand kann man wegen der Brandung Musik mit so leisen Stellen kaum hören, bestenfalls noch Mendelssohns Italienische, aber problemlos Santana, ZZ Top oder Babymetal.
Trotz meines schönen neuen Smartphones verzichtete ich auf eine lokale SIM-Karte, die den Internet-Empfang auch am Strand ermöglicht hätte. Ich hatte eine kaufen wollen, aber im Laden war der Preis plötzlich weit höher als erwartet. Ich nutzte also das Hotel-WLAN, um längere Seiten zu speichern und sie am Strand zu lesen. Im Talk of the Town hatte ich manchmal WIFI vom Deopt Segara nebenan.
Auch in diesem Jahr habe ich ohne besonderen Grund die Restaurants der Hotels Kerti und Puri Rai gemieden. Im Padangbai Cafe war ich nur einmal, weil ich nicht so gerne Fisch esse. Molly's war letztes Jahr so teuer, dass ich dort nicht wieder hin wollte, aber Surf&Turf nebenan, also gegenüber der Schule, ist sehr gut und günstig. Segara Ayu, auf halber Strecke zur Blauen Lagune, bietet einen schönen Blick über die Bucht und manchmal etwas Naturerlebnis. Ich war mal wieder der einzige Gast und frage mich, warum es nicht beliebter ist. Martinis Warung ist weiterhin der Standard, wenn man nichts besonderes vorhat. Das Essen ist lecker und man trifft meistens Bekannte dort. Sharkey's war leider an den Stadtrand umgezogen und war mir nun zu weit weg, aber Omang-Omang hatte unter der Regie von James (Geko Dive) und mindestens zwei weiteren Teilhabern neu eröffnet. Meine Freunde schwören auf das Chicken Parmigiana, aber ich bevorzuge, nachdem ich einmal ein zu großes und teures Chili con Carne hatte, die reduzierte Variante Beef Nachos.
Im Internetforum Bali-Board hatte eine gewisse Claudia mich eingeladen, ihr Anwesen in Kuhum zu besuchen. Ich fuhr mit dem Perama-Bus zum vereinbarten Treffpunkt in Tirtagangga, und Claudia brachte mich auf dem Moped zu ihrer Bungalow-Anlage am Hang des Berges Lempuyang. Dort hat man einen herrlichen Ausblick und reichlich tropische Pflanzen und Tiere. Die Bungalows kann man mieten, Claudias balinesischer Ehemann bietet Kochkurse an, und es gibt sogar einen Pool. Wir stellten fest, dass wir beide Wally Siagian kannten, den ich allerdings seit zehn Jahren nicht gesehen hatte. Wir hielten also auf dem Rückweg in Candi Dasa an und besuchten unangemeldet den überraschten Wally.
Claudia, war auf einer englischen Schule in Jakarta, spricht perfekt Deutsch, Englisch und Indonesisch, gibt als Staatsangehörigkeit aber Niederländisch an. Wally, der Taucher aus Bandung (oder doch aus Sumatra?), hat eine deutsche Großmutter. Als einfacher drei-Wochen-Urlauber fühle ich mich unbedeutend, denn auch die Stammgäste im Talk of the Town sind polyglotte Globetrotter. Als ein Tourist aus Bahrain mal fragte, was für ein bunter Haufen wir seien, war am fünf-Personen-Tisch keine Nationalität doppelt.
Sie hatte auf dem Weg vom Strand zurück einen Affen gesehen, und Ronnie dachte erst, er sei gemeint. Selbst Stammgäste wie Ronnie und ich hatten in Padangbai noch nie Affen gesehen, aber im Tempelbezirk sind neuerdings einige. Weil man in drei Wochen Padangbai wenigstens einmal einen Spaziergang zum Tempelberg machen sollte, ging ich hin und habe dort immerhin zwei Affen gesehen und einige mehr gehört.
Der Saudische König Salman war gerade auf Bali zu Besuch, und wir analysierten die etymologischen Zusammenhänge von Salman, Salomon, Salmon (Salm), Salami, Salamander und Salamanca. Dabei war Luis trotz seiner Herkunft aus Salamanca wenig hilfreich, weil er darauf bestand, dass kein Salz in die Salami gehört. Auch in diesem Urlaub kam ich wieder mit einer einzigen Wasserflasche aus, die ich im Topi Inn für jeweils 2000 Rupiah auffüllen konnte. In meiner ersten Zeit auf Bali hatte ich gelernt, dass man am besten kleine Biere bestellt, weil ein großes Bier warm wird, bevor man es ausgetrunken hat. Im Talk of the Town bestellt man jetzt aber große Biere und ein Glas und lässt die Hälfte in der Flasche nochmal in den Kühlschrank stellen.
Die Bewohner das Marco Inn berichteten, dass vom Balkon Sachen verschwanden. Der Verdacht fiel auf spielende Kinder. Steve vermisste seine Mütze und gab bei mir eine neue in Auftrag, weil ich ja ständig Sachen finde. Und tatsächlich fischte ich am selben Tag eine gut erhaltene schwarze Schirmmütze mit der Aufschrift "Cardwell by the Sea" von Meeresgrund. Steve hätte lieber eine leichtere luftige Mütze gehabt aber trug auch diese, nachdem sie vom Sand befreit und getrocknet war. Die anderen Fundstücke waren vier Armbänder, von denen mir eines sogar gefällt, zwei weitere Schirmmützen, eine Sonnenbrille, eine Schwimmbrille, eine Taucherbrille und ein Schnorchel.
Am Tag meiner Abreise begann der Regen schon um halb zwei nachmittags. Der Rückweg mit Perama von Padangbai nach Kuta führte nicht über Ubud aber dauerte trotzdem über zwei Stunden, davon allein eine halbe Stunde in der Jalan Legian. Es war dann nicht mehr viel Zeit zum Einkaufen: wie immer Kaffee und Salak. Das Taxi zum Flughafen kostete nur 37.200. Zur Erinnerung: vom Flughafen weg war es ein Kampf, die nur etwas längere Strecke für 100.000 zu bekommen.
Im Flughafen von Kuala Lumpur traf ich nochmal Steve, dessen Rückflug ebenfalls über Amsterdam ging. Auf diesem langen Flug hatte ich links neben mir einen dicken Holländer, der über die Armlehne quoll und rechts eine reizende kleine Japanerin, die ihren Heimflug nach Tokyo verpasst hatte und nun stattdessen nach Paris wollte. Ich überlegte, ob ich dem Herrn neben mir ein Upgrade in die nächsthöhere Klasse spendieren könnte.
Falls irgendwas nicht funktioniert, bitte Email an home@HalloFreun.de. Letzte Änderung: 2023-04-20.