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Die Talha ist im März 2011 bei Komodo gesunken. Perama hat danach weder durch finanzielle noch durch emotionelle oder logistische Unterstützung geglänzt.
Augenzeugenbericht
Bericht in The Bali Times
Bericht einer Betroffenen
Adventurous Kate
Wie schon so oft hatte ich bei Yakee eine Pauschalreise gebucht: Hin- und Rückflug mit KLM im Abstand von fast vier Wochen aber nur zwei Übernachtungen. Am Abflugtag war es etwas stürmisch, vor allem in Amsterdam, so dass dort nur eine Landebahn zur Verfügung stand und wir mit dem Abflug in Hamburg knapp zwei Stunden warten mussten. Freundlicherweise wartete der Anschlussflug auf uns und war mit einem zügigen Marsch durch die langen Gänge locker zu erreichen. Auf Bali angekommen stellte ich allerdings fest, dass mein Gepäck nicht so schnell gewesen war und den Anschluss verpasst hatte. Da machte es sich bezahlt, dass ich pauschal reiste und eine Adresse angeben konnte, an die das fehlende Gepäckstück tatsächlich am nächsten Tag um 14 Uhr geliefert wurde.
Zum ersten Mal wohnte ich im Aneka Beach Hotel nahe der Einmündung von Poppies 1 in die Strandstraße (Jalan Pantai). Es liegt sehr zentral, aber meine Befürchtung, dass man nachts Kneipenlärm hören würde, bestätigte sich nicht. Poppies Lane 1 ist eben nicht das Partyzentrum von Kuta/Legian. Auch die Baustelle nebenan machte sich nicht störend bemerkbar. Zimmer, Pool und Frühstück waren ok, alles fast wie im Bali Agung Village letztes Jahr in Seminyak.
Das Losmen d'Kubu und das Restaurant Delicious Onion in beziehungsweise nahe der Jalan Sorga, die mir letztes Jahr so gut gefallen hatten, gab es leider nicht mehr. Stattdessen genoss ich die Abende in Piggy's Bar, Poppies Lane 2.
Gleich am ersten Tag buchte ich die Bootstour mit Perama nach Komodo und Flores, die ich 2006 schon mal gemacht hatte. Ich befürchtete, ich würde sonst keine Kabine mehr bekommen, weil die Reise über Nyepi besonders gefragt sein könnte, was aber nicht wirklich der Fall war. Immerhin bekam ich auf diese Weise den besten Platz auf dem Boot (300 Euro).
Aber erstmal gab es wieder zwei Wochen Padang Bai. Pak Pica hat dort seine Bar geschlossen und ist in den Ruhestand gegangen. Der "Pinguin" Made kocht nicht mehr im Warung Sartika, wo man trotzdem noch "Rambo Fried Chicken" bekommt, sondern hat einen kleinen Laden einige Häuser weiter. Das Zen Inn veranstaltet zwei mal in der Woche das beliebte Büffet, aber Frieder kocht nicht mehr dort sondern bei Absolute Scuba. Frau Martinis Warung ist jeden Abend gut besucht, ebenso das Padang Bai Cafe, Puri Rai und das Restaurant Kerti. Zum Trinken trifft man sich nachmittags gegenüber des Anlegestegs und später im Talk of the Town. Daneben war letztes Jahr die Polo Bar, aber die war diesmal zu. Trotzdem quartierte ich mich erstmal im Marco Inn ein, wo ich mich sehr wunderte, beim Frühstück Bill anzutreffen, der doch im Jahr zuvor nach Sanur gezogen war. Zum Schlafen war es dort etwas zu laut. Und bei Kerti machte man mir ein so günstiges Angebot, dass ich schließlich wieder in mein Stammhotel umzog.
An den Stränden Bias Tugal und Blaue Lagune hatte sich nicht viel verändert. Die Hotelbaustelle verfällt mehr als dass sie Fortschritte macht. Auch unter Wasser war alles beim Alten.
Am 12. März fuhr ich nach Lombok, wo ich im Puri Senggigi günstig übernachtete. Am nächsten Morgen begann die Perama-Tour "Hunting Komodo by Camera" mit einer Bustour über Lombok. Die Mitreisenden waren: ein Paar aus England, ein Paar mit Tochter aus Australien, ein Paar aus Belgien, Claudia und Michael sowie Melanie und Matthias aus Deutschland, zwei Niederländerinnen und Erwin, den ich schon aus Piggy's Bar kannte.
Erster Stopp war, wie schon bei der Fahrt vor vier Jahren, ein Einkaufszentrum in Mataram. Dann folgte wie gehabt ein Töpferdorf mit traditioneller Keramik. Die Tanzveranstaltung zum Mitmachen fand diesmal zum Glück nicht statt. Bevor wir an der Ostküste in Labuhan Lombok aufs Schiff durften, besichtigten wir erstmal einen prächtigen Neubau in der Werft. Mit meiner Kabine war ich sehr zufrieden. Vor vier Jahren hatte ich unten gewohnt mit Dieselgestank im Flur und Spritzwasser durchs Fenster. Hinten oben hatte ich diese Probleme nicht und dazu noch einige überdachte Bänke vor der Tür, die den beschränkten Raum in der Kabine erweiterten. Claudia und Michael zogen nach einer Nacht im Mief auch ins obere Stockwerk um.
Nach kurzer Fahrt ankerten wir bei der Perama-Insel. Ich ging mit Schnorchel und Kamera ins Wasser und besah mir die reiche Unterwasserwelt, die in Details von Bali abweicht. Vor allem gibt es dort Korallen im flachen Wasser, weil sie nicht von Badenden zertreten werden. Im Gegenteil, abgebrochene Korallenstücke werden hier mit Betonfüßen fixiert und an geeigneten Stellen ausgesetzt. Allerdings habe ich nicht begriffen, wo die abgebrochen Teile herkommen. Abends gab es Fisch am Lagerfeuer. Als weitere Mitreisende stießen Knut und Jan aus dem fernen Osten Deutschlands zur Gruppe. Sie hatten eine Nacht (oder gar mehrere?) ohne Strom auf der Perama-Insel verbracht. Nach dem Essen gab es noch Gesang, Gitarre und Gesellschaftstanz.
Im Sternenlicht kehrten wir auf Boot zurück. Wer keine Kabine gebucht hatte, machte es sich auf dem Oberdeck bequem. Das erwies sich dann aber als ziemlich frisch, und in den folgenden Nächten schliefen sie doch im großen Raum. Das Wetter war aber eigentlich nicht schlecht, und das war der Hauptunterschied zur Reise 2006. Das Essen war gewohnt gut und der Kabinenservice brachte täglich Getränke und Knabberkram. Die warmen Getränkedosen tauschte ich bei Bedarf gegen kalte aus der Kühlbox aus.
Am Morgen erreichten wir die Insel Satonda. Vor vier Jahren waren wir im Nieselregen nur zum See gegangen, diesmal bestiegen wir erstmal den Kraterrand und genossen den Ausblick von einer mit Pfefferminz bewachsenen Lichtung des von Hühnern bevölkerten Waldes. Dann badeten wir im Kratersee, der angeblich 1815 von einem Tsunami mit Meerwasser gefüllt wurde.
Den weiteren Verlauf des Tages kann ich schon nicht mehr sicher rekonstruieren. Wir ankerten noch irgendwo (Tanjung Batu Besar?) zum Schnorcheln und besuchten einen eher uninteressanten Strand (Kilo?, Donggo?).
Nachts wurde wieder gefahren, und am dritten Tag kam dann Komodo in Sicht. Wir bekamen dort zwei Ranger, Herman und Osman, als Begleitung und wanderten etwa anderthalb Stunden über die Insel, wobei wir tatsächlich auch einen Waran in freier Wildbahn sahen. Bei den Rangerhütten, vor allem bei der Küche, sind die Warane leichter zu finden. Andere Tiere waren leider kaum zu sehen, nicht mal die weißen Kakadus.
Die Ranger erzählten uns, der Biss der Komodo-Warane sei nicht giftig sondern mit Bakterien verseucht. Im Mai 2009 haben australische Wissenschaftler veröffentlicht, dass das Gift der Warane dem des Taipans ähnlich ist. Kürzlich konzentrierte man sich aber wieder auf die Bakterien.
Wir gingen dann nur für kurze Zeit wieder aufs Boot und fuhren zum Red oder Pink Beach, der noch zu Komodo gehört, an dem man aber anscheinend nicht auf Drachen achten muss. Wir bekamen jedenfalls weder einen Ranger noch eine Warnung mit auf den Weg. Das Wasser war, wie vor vier Jahren, recht kühl, was ich diesmal aber als angenehm erfrischend empfand, und etwas trüb. Trotzdem sah ich einige Stachel-Anemonenfische (Premnas biaculeatus) und einen Napoleon-Lippfisch (Cheilinus undulatus). Als wir uns auf dem von Korallentrümmern rötlich gefärbten Sand sonnten, näherte sich ein großes Kreuzfahrtschiff. Was für ein Glück, dass wir Komodo noch vorher in Ruhe hatten besuchen können!
Dann folgte wieder eine längere Fahrt durch die abwechslungsreiche Inselwelt nach Flores. Die australische Familie verabschiedete sich hier, und der Rest durfte sich irgendwie die Zeit bis zum Abend in Labuan Bajo vertreiben. Vor vier Jahren hatte ich mich dort zu einer Fledermaushöhle fahren lassen. Diesmal blieb ich im Ort und ging mit Claudia und Michael die Hauptstraße rauf und die Strandstraße runter, und traf schließlich den Rest der Reisegruppe in einer Bar mit Blick auf den Sonnenuntergang wieder.
Vier neue Mitreisende kamen an Bord. Es wurde auch Wasser gebunkert - mit einem Schlauch, der bei uns eher zum Rasensprengen Verwendung fände, aber leider kein Eis - oder es war sofort wieder geschmolzen. Jedenfalls wurde es auf der Rücktour schwierig, kalte Getränke zu bekommen. Ich weiß gar nicht, ob die Party an Bord noch stattgefunden hat, weil ich früh schlafen ging. Die Sonnenaufgänge sind interessanter als die Abende, und so verfiel ich in einen für mich ungewöhnlichen Schlafrhythmus.
Am nächsten Tag, dem 16. März 2010 hätte man wegen Nyepi auf Bali nicht das Hotel verlassen dürfen. Das war ja auch mein Grund gewesen, genau diese Tour zu buchen. Wir konnten auf Rinca einen ausgedehnten Spaziergang machen, im Gänsemarsch mit Rangern vorne und hinten. Es gab einige Komodowarane zu sehen, aber auch Affen und Wasserbüffel. Ich trug die Kamera die ganze Zeit ohne Hülle am Handgelenk. Irgendwann zeigte sie an: "Speicherkarte schreibgeschützt", und wenig später gab sie ganz den Geist auf. Entweder war Schweiß den Trageriemen hinuntergelaufen, oder es hatte sich Kondenswasser gebildet. Als ich die SD-Karte später rauszog, war ein Tropfen daran zu erkennen. Die weithin sichtbare, 2000 m hohe Vulkaninsel Sangeang durfte ich mit einer geliehenen Kamera aufnehmen.
Nach der Wanderung war wieder ein Strand mit Schnorchelgelegenheit dran: Gili Laba. Hier fallen vor allem die knallblauen Riesenmuscheln auf (Tridacna maxima oder gigas?).
Als es abends gegen acht leicht regnete, zog ich mich sehr früh zurück, aber dafür war ich schon um halb sechs morgens wieder an Deck. In der Dämmerung sah ich einen ungewöhnlichen großen Vogel, nein doch kein Vogel, einen Flughund! Dann noch einen, und noch einen. Hunderte von Flughunden kehrten von Sumbawa zu ihren Schlafplätzen auf einer vorgelagerten Insel zurück. Manche flogen direkt über der Wasseroberfläche, manche viel höher, und einige mussten unserem Mast ausweichen. Ein eindrucksvolles Schauspiel, wie sie alle mit dem gleichen ruhigen Flügelschlag den Morgenhimmel bevölkerten! Ich hätte dazu gerne "Bat out of Hell" von Meat Loaf gehört.
Zum letzten Frühstück an Bord gab es leckere Pfannkuchen. Bei aller Einfachheit war doch ausreichend für Abwechslung gesorgt. Der Besuch der Insel Moyo verlief wie vor vier Jahren: ein Gang durch das Dorf Labuhan Haji, dann durch die Felder und den Wald zum Wasserfall, wo man an einem Seil schwingen und in den Teich springen kann.
Den nächsten Programmpunkt hatten wir damals aber wegen des schlechten Wetters ausgelassen: Schnorcheln bei dem winzigen Inselchen Keramat. Ich hatte gerade in meiner Reiselektüre, der Zeitschrift von Hagenbecks Tierpark, von Kardinalbarschen gelesen, die sich zwischen den Stacheln großer Seeigel in Sicherheit bringen, und wenig später hatte ich sie vor mir, leider ohne Kamera, die ich auch bei der Begegnung mit einer Seenadel gerne dabei gehabt hätte. Bei der Umrundung der Insel geriet ich in immer flacheres Wasser. Die Algen reichten bis zur Oberfläche, und ich berührte das Seegras fast mit dem Bauch. Als ich wieder das tiefere Wasser mit den vielen Geweihkorallen ereichte, wo das Perama-Boot ankerte, zupfte ein Anemonenfisch (Amphiprion clarkii) an meiner Badehose, um seinem Unmut über die Störung Ausdruck zu verleihen.
Gegen 19:30 Uhr erreichten wir Lombok, und dann ging es zügig mit dem Bus nach Senggigi, wo ich wieder im Puri Senggigi übernachtete. Am nächsten Morgen traf ich die beiden Holländerinnen im Bus zur Fähre wieder, und sie blieben auch noch einige Tage in Padang Bai.
Falls irgendwas nicht funktioniert, bitte Email an home@HalloFreun.de. Letzte Änderung: 2023-04-20.